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20. September 2018

Mach dich selbst glücklich #21

Ein Kapitel meines Lebens geht zu Ende. Drei Jahre Studium, über zwei Jahre davon Single. Es waren gute drei Jahre, mit unvergesslichen Höhen und mit vielen Tiefen, die mich aber immer gestärkt haben. Mein Studium hat mir neue Blickwinkel auf die Welt gegeben und mir gezeigt, dass selbst wenn ich damit nicht reich werde, ich einen Job in Aussicht habe, der mit Spaß macht – und das egal, in welcher Branche. Solange ich kreativ sein darf, wird es gut. Doch auch für mein soziales und persönliches Umfeld hat mir die (Medien-)Psychologie neue Perspektiven gegeben. Und doch fühle ich mich wie am 30. Mai 2016, als ich beschloss diese Kolumne zu starten.

Wie kann es sein, dass ich mich schon wieder so sehr verloren habe? Verwirrt und verunsichert wer ich bin, war oder sein will. Wie konnte ich das alles zulassen? Auf der einen Seite habe ich die Männerwelt nach der letzten Misere aufgegeben. Hatte den Plan mich völlig auszuleben und doch sehnt sich mein Herz nach Geborgenheit und Liebe – egal von wem.

Doch das ist falsch, ich wollte doch niemanden brauchen, um glücklich zu sein. Ich kämpfe, schlage um mich, um nicht zu ertrinken und doch ich bin ausgehungert und schwach. Hungrig nach der Liebe und Geborgenheit eines starken Mannes.

So ertrinke ich im Meer des Lebens. Seit Monaten habe ich aufgehört zu leben. Es fing Anfang des Jahres an, mit kleinen Wahrnehmnungsstörungen, bisschen Body Dissatisfaction. Meine Art mit Veränderungen umzugehen. Die Suche nach einer starken Schulter brachte mich zu ihm und ließ mich jedem Zweifel zum Trotz bei ihm bleiben. Zeitverschwendung, die mich so weit von mir entfernte, dass ich gar nicht mehr weiß, wer ich mal war. Nun zweifle ich alles an. War es richtig, wie ich die letzten drei Jahre verbracht habe?

Seit drei Jahren dreht sich mein Leben immer um irgendwelche Typen, die im Nachhinein völlig austauschbar sind. Natürlich haben wir Forever Maybe. und Monsieur Niveau, die sich wie ein kleiner Bumerang immer wieder in mein Leben mogeln und doch hat mich noch nie ein Mann richtig umgehauen. Natürlich zweifelt man an sich selbst. Bin ich beziehungsunfähig, zu anspruchsvoll oder einfach vom anderen Ufer? Aber nein, es waren einfach bis jetzt alles Idioten.

Falsche Entscheidungen sind nicht rückgängig zu machen, man kann nur das beste daraus machen. So habe ich jetzt ein halbes Jahr vor mir, in dem ich zurück zu mir finden kann. Doch das gibt mir die Möglichkeit stärker, selbstbewusster und sicherer zu werden, als ich je war, je geahnt habe zu sein. Ein halbes Jahr liegt vor mir, in dem ich Zeit habe, meine Kreativität endlich zu verwirklichen. Diesmal wirklich. Ein Buch ist zu schreiben, Fotoalben sind zu entwickeln und mit etwas Mut gehe ich zum Poetry Slam.